„Kürzungen beschädigen Netz sozialer Hilfen“
In Kassel seien über 50 Einrichtungen direkt betroffen, darunter auch Beratungsstellen des Diakonischen Werkes, die Evangelische Familienbildungsstätte und der Abenteuerspielplatz Frasenweg, so die Ausführung in den Stellungnahmen. Die Höhe der ausfallenden Mittel könnten nicht durch Einsparungen bei den Sachkosten ausgeglichen werden. Konsequenzen seien, dass Personalstellen gestrichen und Beratungs- und Hilfsangebote reduziert würden. Beim Diakonischen Werk Kassel müsse beispielsweise das Projekt Arbeit und Wohnen eingestellt werden, das in der Vergangenheit jährlich sechs Menschen mit besonderen sozialen Schwierigkeiten Arbeits- und Qualifizierungsplätze geboten hat. Der für das Projekt zuständige Sozialarbeiter müsse entlassen werden. Ebenso seien die Suchtberatung und die Erziehungsberatung gezwungen ihre Angebot zurückzufahren, mindestens eineinviertel Planstellen fielen bei letzterer weg.Verhöhnung der Betroffenen
Betroffen seien damit vor allem "Personen, die nach christlichem Verständnis unseres besonderen Schutzes bedürfen", so die Synodalen in ihren Stellungnahmen. "Die geplanten Kürzungen beschädigen das Netz sozialer Hilfen in Kassel schwer" und gefährdeten den sozialen Zusammenhalt der Gesellschaft. Die von der Landesregierung gewählte Bezeichnung "Operation sichere Zukunft" könne von den Betroffenen daher nur als eine Verhöhnung verstanden werden. Die beschlossenen Sparmaßnahmen seien nicht sozial ausgewogen. Fraglich sei auch, ob die Folgewirkungen auf lange Sicht nicht den vermeintlichen Einspareffekt zunichte machten und zu erheblich höheren Kosten führten.
Enttäuscht zeigten sich die Synodalen auch darüber, dass die Sparbeschlüsse ohne Beteiligung der Träger zustande kamen.
Als Resümee fordern die Mitglieder der Kreissynoden von der Landesregierung, "die Kürzung der freiwilligen Leistungen im Sozialbereich zurückzunehmen."
Wahlen zur Landessynode
Auf den Tagesordnungen der Kreissynoden standen weiterhin Wahlen der Delegierten in die Landessynode der Evangelischen Kirche Kurhessen-Waldeck.
Der Kirchenkreis Kassel-Ost entsendet Pfarrer Jost Häfner (Auferstehungskirche) und Dieter Fritz (Zionskirche) in die Landessynode, im Kirchenkreis Kassel-West wurden als Landesynodale Dekan Dr. Eberhard Schwarz, Dr. Thomas Dittmann (Brasselsberg) und Marianne Dithmar (Wilhelmshöhe) gewählt.
Bereits Anfang Oktober wählten die Mitglieder der Kreissynode Kassel-Mitte Pfarrer Dr. Willi Temme (Martinskirche) und Birgit Löhle (Südstadt) in das landeskirchliche Parlament.