Kirchen protestieren gegen frühzeitigen Weihnachtsrummel
Im vergangenen Jahr hatten die City-Kaufleute den unter anderem mit den Kirchen vereinbarten Kompromiss, die Weihnachtsbeleuchtung erst nach Totensonntag einzuschalten, gebrochen. "In diesem Jahr hat man uns in die abschließenden Gespräche nicht mehr einbezogen", so Barbara Heinrich, geschäftsführende Dekanin des Gesamtverbandes der evangelischen Kirchengemeinden in Kassel. Scheinbar lasse sich die Stadt Kassel von den Geschäftsleuten diktieren, wann Weihnachtsbeleuchtung und Markt zu beginnen haben, so Heinrich.Heinrich betont, dass der Charakter der Bußtagswoche als Gedenkwoche für die Toten der Weltkriege und des persönlichen Erinnerns bewahrt und nicht mit einer vorgezogenen Adventszeit vermischt werden solle. "Hier werden kulturelle Traditionen ausgehöhlt, und das in einer Stadt, die auf dem Weg zur Kulturhauptstadt ist", so Heinrich.
Anzeigenkampagne "Alles hat seine Zeit"
Die christlichen Kirchen werden auf die "vorgezogene" Adventszeit und den verkaufsoffenen 1. Advent mit einer achttägigen Anzei-genkampagne in der HNA reagieren, die am 21. November be-ginnt. Unter dem Motto "Alles hat seine Zeit" werden in den Anzeigen auch Post- und E-Mail-Adressen (kassel@ekkw.de und katholische-kirche-kassel@t-online.de) der evangelischen und katholischen Kirche veröffentlicht, so dass Kasseler Bürger Gele-genheit haben, zum Thema Stellung zu beziehen. In der Tageszeitungsbeilage "Blick in die Kirche", die am Samstag vor dem 1. Advent unter anderem der HNA beiliegt, wird das Thema ebenfalls aufgegriffen.