i-Punkt mit Hessischem Integrationspreis ausgezeichnet

Kassel, 16. November 2004. Der i-Punkt Familientreffpunkt international des Diakonischen Werkes Kassel wurde gestern mit dem Integrationspreis des Landes Hessen für das Projekt "Garten und Landwirtschaft international für zugewanderte und deutsche Frauen, Kinder und Jugendliche" augezeichnet. „Die Landesregierung würdigt mit dieser neuen Auszeichnung herausragende Bemühungen um die Integration von Ausländern und Spätaussiedlern“, erklärte Sozialministerin Silke Lautenschläger.

In dem interkulturellen Garten in Kassel-Waldau lernen sich Zugewanderte und Einheimische bei der gemeinsamen Gartenarbeit kennen. Kindern und Jugendlichen werden landwirtschaftliche Tätigkeiten in Projekten an Schulen und dem Kräutergarten der Kirchengemeinde Wolfsanger nahe gebracht. Das Projekt leiten Mechthild Meyer-Kluge, Leiterin des i-Punkt, und die Landschaftsplanerin Petra Kaltenstein.

Das Gartenprojekt in Waldau gibt es seit über sechs Jahren. Dafür konnte der i-Punkt eine rund 1000 qm große Fläche von der evangelischen Kirchengemeinde Waldau pachten. Der Garten ist in kleine Parzellen aufgeteilt, die von rund 19 Frauen, überwiegend Frauen aus Afghanistan und dem Iran, von deutschen und sudanesischen Frauen bewirtschaftet werden. Außerdem gibt es eine Gemeinschaftsfläche mit Obstbäumen und Johannisbeersträuchern.

Die geernteten Früchte, Gemüse und Kräuter verarbeiten die Gärtnerinnen verschiedener Herkunft  bei Kochtreffs, bei denen auch Rezepte ausgetauscht werden. Das gemeinsame Kochen, Essen, Trinken und Feiern bringt die Integration voran. Wesentlicher Bestandteil des Projektes ist das Begleitprogramm: Sprachkurse, Beratungsangebote, Kreativkurse und das Gemeinschaftserlebnis sollen das Einleben erleichtern. Nebenbei werden auch fundierte Kenntnisse des ökologischen Anbaus vermittelt. Außerdem ist der Garten ein beliebter Ort zum Klönen und Ausspannen.

Mit unterschiedlich großen Vorkenntnissen, aber ohne Erfahrung mit hiesigen Anbaubedingungen und Klima, haben die Frauen vor sechs Jahren mit dem "gärtnern" begonnen und sich ein fundiertes Wissen angeeignet. Nach einer Anlaufzeit brachten die Frauen auch Samen aus ihrer Heimat mit. Inzwischen gedeihen in den Waldauer Gärten auch afghanische Minze, Koriander und iranischer Lauch.

Der mit 20.000 Euro dotierte Integrationspreis, der zum ersten Mal verliehen wurde, geht zu gleichen Teilen an die vier Preisträger. Neben dem i-Punkt erhielten die Auszeichnung die Gemeinnützige Hertie-Stiftung (Frankfurt), der Internationale Verein Windrose e.V. in Oberursel (Hochtaunus) und die Kreisgruppe Frankfurt der Deutschen Jugend aus Russland e.V.