Stadtkirchenparlament tagt erstmals im März

Kassel, 25. Januar 2005. Zum Jahresanfang hat der Evangelische Stadtkirchenkreis Kassel, ein Zusammenschluss der bis dahin drei Kasseler Kirchenkreise, seine Arbeit aufgenommen. Am 14. März tritt nun das Stadtkirchenparlament, die Synode, zu seiner konstituierenden Sitzung zusammen. Verschiedene Gremien, wie z.B. die Kirchenvorstände oder die Konferenz aller Kasseler Pfarrerinnen und Pfarrer wählen bis dahin ihre Vertreter in das Parlament.

"Die zwei Jahre dauernden Vorarbeiten zum Umbau der Evangelischen Kirche in Kassel kommen nun zu einem guten Ende", sagt Barbara Heinrich, geschäftsführende Dekanin des Stadtkirchenkreises. Als letztes Gremium hatte der Rat der Landeskirche im Dezember vergangenen Jahres die vorgelegte Satzung zum Evangelischen Stadtkirchenkreis Kassel gebilligt und damit den Weg für die neue Struktur frei gemacht.

Evangelische Kirche in Kassel wird transparenter
"Mit dem einen Stadtkirchenkreis haben wir klarere Strukturen", sagt Heinrich. Künftig werden z.B. nicht mehr drei Kirchenkreisvorstände und der Vorstand des ehemaligen Gesamtverbandes in Kassel tagen, sondern ein Stadtkirchenkreisvorstand. "Damit schaffen wir nicht nur Transparenz nach innen, sondern die Evangelische Kirche in Kassel wird auch erkennbarer nach außen", sagt Barbara Heinrich. Die Stadt Kassel und andere Organisationen beispielsweise hätten mit dem Stadtkirchenkreis nun einen Ansprechpartner in allen Belangen.

Zuständigkeit der Stadtdekanate
Außerdem wurden die Dekanate von drei auf zwei verringert. Dekanin Barbara Heinrich (ehemals Kirchenkreis Kassel-Ost)  obliegt die Geschäftsführung des Evangelischen Stadtkirchenkreises Kassel, vertritt den Stadtkirchenkreis in der Öffentlichkeit und ihr sind die so genannten funktionalen Dienste, wie z.B. die Diakoniestationen, das Diakonische Werk oder die Ev. Familienbildungsstätte zugeordnet. Dekan Jürgen Renner (ehemals Kirchenkreis Kassel-Mitte) obliegen alle Aufgaben die 31 Kasseler Kirchengemeinden betreffend. Die Aufgaben, die Dr. Eberhard Schwarz als ehemaliger Dekan des Kirchenkreises Kassel-West wahrgenommen hat, obliegen nun den beiden Stadtdekanen. Dr. Schwarz selbst tritt zum 1. Februar das Amt des Landespfarrer für Diakonie im Diakonischen Werk Kurhessen-Waldeck an.

Die Bildung des Stadtkirchenkreises Kassel ist eingebettet in den landeskirchlichen Prozess der Konzentration von Kirchenkreisen. Gegenüber dem Vorschlag der Landeskirche, der ursprünglich zwei Kirchenkreise für Kassel vorsah, ging man in Kassel sogar einen Schritt weiter: Bereits 2003 hatte die gemeinsame Synode der drei Kasseler Kirchenkreise den Weg frei gemacht für die Bildung eines einzigen Stadtkirchenkreises. Mit der neuen Satzung, die nun im Januar in Kraft getreten ist, entfallen Doppelstrukturen und die Gremien werden reduziert. Entscheidungen können so einfacher und schneller gefasst, Personal und Finanzen effizienter eingesetzt werden. Nötig wurde die Strukturreform durch den Mitgliederschwund. Anfang der 60-er Jahre zählte die Evangelische Kirche in Kassel mehr als 160.000 Mitglieder, heute sind es knapp 88.000.