Historisches Grabmal der Familie Fiegel saniert

Kassel, 24. Juni 2005. Die Friedhofsverwaltung Kassel hat jetzt eine alte Erdbegräbnisstätte aus dem Jahre 1907, das Grabmal des Ehepaares Fiegel, restauriert. Das tonnenschwere Granitdenkmal auf dem Hauptfriedhof drohte vom Sockel zu kippen, da sich Fundament und Sockel abgesenkt hatten.

Ein Kasseler Steinmetzbetrieb erneuerte das Fundament und den Sockel und brachte das Denkmal wieder richtig darauf an. Das metallene Einfassgitter, das ursprünglich von handwerk-licher guter Arbeit war, drohte vollständig wegzurosten. Zur Restauration wurde das Gitter gestrahlt, einzelne Element nachgearbeitet, mit neuem Schutzanstrich versehen und anschließend wieder auf neuen Einfassungssteinen angebracht.
 
"Es ist uns ein großes Anliegen historische Grabmale aus dem 19. und beginnenden 20. Jahrhundert zu erhalten", sagt Jürgen Rehs, Leiter der Friedhofsverwaltung Kassel. Die Fiegelsche Grabanlage sei ein repräsentatives Zeugnis der Handwerkskunst aus der Zeit vor dem 1. Welt-krieg", so Rehs.

Pro Jahr saniert die Friedhofsverwaltung Kassel ein altes Grabmal aus Etatmitteln. Für die Instandsetzung des Fiegelschen Grabmals betrugen die Kosten rund 8.500 Euro. "Alte Grabmale repräsentieren ein Stück Stadtgeschichte, auch wenn sie nicht immer hohen künstlerischen oder kunsthandwerklichen Ansprüchen genügen", so Rehs. Es seien nur noch einzelne historische Grabmale vorhanden, so dass es um so wichtiger sei, diese zu erhalten. "Muss man sie wegen Baufälligkeit entfernen, sind sie unwiederbringlich verloren", so Rehs.

Hintergrund
In der jetzt restaurierten Grabstätte sind Eduard Fiegel (1856-1920) und seine Frau Viktoria (1850-1909) bestattet. Das Grab wurde damals für eine Laufzeit von 100 Jahren erworben. Im Jahr 2007 läuft also das Nutzungsrecht aus. Nachkommen gibt es keine mehr.
Laut Auskunft des Kasseler Stadtarchivs war Eduard Fiegel von Beruf Lithograph und lebte in den Jahren 1875/76 und von 1903 bis 1911 in Kassel, zeitweise auch im Ausland. Möglicherweise ist Fiegel dort zu einigem Wohlstand gekommen, so dass er diese gewaltige Grabanlage für sich und seine Frau errichten lassen konnte.