Friedhofsausschuss beschloss neue Gebührensatzung
"Die Rahmenbedingungen für die bisherige Gebührenordnung haben sich in den vergangenen Jahren grundlegend verändert, so dass eine neue Satzung nötig wurde, sagt Dekanin Barbara Heinrich, Vorsitzende des Friedhofsausschusses. So hätten sich beispielsweise die Bestattungszahlen und die Nachfrage nach Grab- und Bestat-tungsarten in den letzten 25 Jahren gewandelt. Die Bestattungszahlen seien seit 1980 um über 31 Prozent zurückgegangen. Im gleichen Zeitraum sind auch die Erdbestattungen um über 50 Prozent gesunken, die Feuerbestattungen aber um nahezu den gleichen Prozentsatz gestiegen. Konsequenz dieser Verschiebung sei, dass beispielsweise die Gesamtkosten für Erdbestattungen ansteigen. Bei den Reihengräbern stärker als bei den Wahlgräbern. Nur bei Einzelwahlgräbern sinken die Gebühren geringfügig.Bei der neuen Gebührenkalkulation schlagen auch planungsrechtliche Vorgaben zu Buche. Kassel verfolgt seit Jahrzehnten ein dezentrales Friedhofskonzept. Das bedeutet, dass 14 Friedhöfe im Stadtgebiet mit zum Teil denkmalgeschütztem Gebäudebestand unterhalten werden müssen. "Aus den Gebühreneinnahmen müssen neben den Kosten für die jeweiligen Dienstleitungen wie Bestattung und Grabbereitstellung auch die Unterhaltung der Gebäude wie die Kapellen und die rund 100 Hektar großen Grünflächen bestritten werden", so Heinrich. Dazu komme die Pflege der Wege, Bäume und historischen Grabanlagen. Anders als in anderen Städten, wo die Kommunen zwischen fünf und 30 Prozent des Finanzbedarfes der Friedhöfe decken, beteiligt sich die Stadt Kassel erst seit 2004 jährlich mit 50.000 Euro an den Kosten zur Unterhaltung der Grünflächen. Das seien in Kassel gerade einmal 1,5 Prozent des Haushaltes der Friedhofsverwaltung, so Heinrich.
Personalkosten seit zehn Jahren konstant
Rechtlich gesehen, darf die Friedhofsverwaltung Kassel weder größere Defizite noch größere Rücklagen bilden. Um weiterhin finanziell handlungsfähig zu bleiben, hat die Friedhofsverwaltung in den vergangenen zehn Jahren rationalisiert. Sachkosten wurden reduziert, Arbeitsabläufe optimiert. Um die Personalkosten konstant zu halten wurden in der Regel frei werdende Stellen nicht wieder besetzt. Gleichzeitig hat die Friedhofsverwaltung mit zahlreichen neuen Angeboten ihren Service verbessert. Beispielsweise hat sie mit neuen Grabstättenangeboten, wie den Friedpark- und Rasenreihengräbern oder dem Urnengemeinschaftsgrab auf die veränderte Nachfrage reagiert.
Alle Kasseler Friedhöfe stehen in der Trägerschaft des Evangelischen Stadtkirchenkreises Kassel.