Synode vertragt Entscheidung über Haushaltsplanung
Die Vorsitzende des Finanzausschusses, Birgit Löhle (Südstadtgemeinde), stellte die erarbeiteten Leitlinien vor. Demnach sollen Kirchengemeinden eine finanzielle Grundausstattung, die abhängig von den Gemeindegliederzahlen ist, erhalten. Für Kirchengemeinden über 2000 bzw. 4000 Mitglieder ist eine erweiterte Zuweisung für z.B. für Chorleitung, Schreibdienst oder inhaltliche Schwerpunktsetzungen vorgesehen. Nur Kirchengemeinden mit über 2000 Gemeindemitgliedern haben weiterhin Anspruch auf eine halbe Küsterstelle. Bei den Zuweisungen für Gebäude sieht der Vorschlag des Finanzausschusses folgendes vor: Jede Gemeinde kann eine Predigtstelle, sprich Kirche, baulich unterhalten. Nur Gemeinden mit über 2000 Gemeindemitgliedern bekommen für ein Gemeindehaus zusätzliches Geld vom Stadtkirchenkreis.Kleine Gemeinden sind besorgt
Vor allem Vertreter kleinerer Gemeinden mit weniger als 2000 Mitgliedern äußerten sich besorgt über die Zukunft ihrer Kirchengemeinden. Wie soll es weitergehen ohne Küster, ohne ausreichende Finanzmittel für das Gemeindehaus und die Chorarbeit, fragten die Synodalen. "Kleine Kirchengemeinden können sich besser stellen, wenn sie zusammengehen und damit höhere Zuweisungen bekommen", sagte Dekan Jürgen Renner. Aber auch große Gemeinden, die zwei Predigtstellen haben, zeigten sich besorgt. Pfarrer Martin Becker von der Kirchengemeinde Wilhelmshöhe machte es konkret: "Müssen wir die Schlosskapelle aufgeben?" Ausnahmen werde es natürlich geben, räumte Birgit Löhle ein.
Viele Synodalen bemängelten zudem, dass ohne konkretes Zahlenmaterial nicht abzuschätzen sei, wie sich die Haushaltspläne aufgrund der neuen Bedingungen gestalten. Birgit Löhle sagte, dass die Landeskirche erst in den kommenden Wochen konkretes Zahlenmaterial über Zuweisungen vorlege. "Wir müssen jetzt die Weichen stellen, obwohl wir noch nicht wissen, wo genau die Schienen liegen", gestand Löhle ein. Eine Verabschiedung der vorgelegten Leitlinien wurde vertragt. Bis zur nächsten Synodalsitzung am 26. September will der Finanzausschuss den Synodalen Modell- und Vergleichsrechungen vorlegen, auf deren Grundlage die weitere Haushaltsplanung diskutiert werden soll. Danach sollen auch die Kirchenvorstände die Leitlinien erörtern.
Wahlen
Weiterhin standen Wahlen auf der Tagesordnung der Stadtsynode. Die Synodalen wählten Dekanin Barbara Heinrich als Vertreterin in die Landessynode der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck. Sie folgt auf Pfarrer Hanns Baumeister (Dreifaltigkeitskirche), der Kassel verlässt, um im September das Amt des Dekans des Kirchenkreises Marburg-Land zu übernehmen.