Synode beschließt eine Jugendkirche für Kassel

Kassel, 14. Juni 2006. Die Synodalen des Evangelischen Stadtkirchenkreises Kassel beschlossen am vergangenen Montag die Einrichtung einer Jugendkirche in der Kreuzkirche im Vorderen Westen.

"Bereits seit zehn Jahren finden in der Kreuzkirche jugendgemäße Gottesdienste, Events, Konzerte und Ausstellungen statt. Die Jugendkirche ist der nächste Schritt, um ein geistlich-spirituelles Zentrum für Jugendliche zu schaffen", führte Stadtjugendpfarrer Marco Kosziollek vor den Synodalen aus. Dabei betonte er, dass die Jugendkirche keine Konkurrenz zur Jugendarbeit in den Gemeinden sei, sondern eine Ergänzung. "Die Jugendkirche ermöglicht Events und regelmäßige Angebote, die in einer Ortsgemeinde so nur schwer möglich sind", sagte Kosziollek.

Wie die Jugendkirche baulich aussehen kann, zeigt das Modell, das im Rahmen eines Architekturprojektes der Universität Kassel erarbeitet wurde. Bevor jedoch mit den Umbauarbeiten begonnen werden könne, müsse die Finanzierung geklärt werden, sagte Kosziollek.

Stadtjugendpfarramt zieht um
Die Synodalen beschlossen weiterhin, dass das Stadtjugendpfarramt in die leer stehenden Pfarrhäuser der Kreuzkirche einzieht und damit die Häuser Querallee 50-52 veräußert werden können. Dies trage dem Konzept der Jugendkirche Rechnung. Bevor jedoch der Umzug stattfinden könne, seien umfangreiche Sanierungsarbeiten an den Pfarrhäusern nötig, da sie auf einem Bombentrichter errichtet seien und der Untergrund sich verändert habe, so Verwaltungsdirektor Stephan Heinisch.

Regionalisierung der Jugendarbeit
Noch ein weiterer Tagesordnungspunkt befasste sich mit der Jugendarbeit. Der Jugendausschuss hatte den Kirchenvorständen ein Konzept zur Neuordnung der Jugendarbeit im Stadtkirchenkreis vorgelegt. Dieses Konzept sieht u.a. vor, dass die Gemeinden in Regionen eingeteilt werden und in diesen zusammen arbeiten. Bei zurückgehenden Zuweisungen für die Personalkosten in der Jugendarbeit könne nicht mehr jede Gemeinde mit einer halben oder ganzen Stelle versorgt werden, so dass über neue Wege nachgedacht werden müsse, sagte Pfarrerin Uta Feußner, Vorsitzende des Jugendausschusses. Die Synodalen einigten sich auf die Notwendigkeit der Regionalisierung. Allerdings müsse das Konzept überarbeitet werden und die Rückmeldungen aus den Kirchenvorständen und die Ergebnisse, die der Strukturausschuss Anfang Juli vorlegen werde, berücksichtigen.

Stadtdekan Jürgen Renner gab in seinem Bericht einen Zwischenstand über die Arbeit des Strukturausschusses, der Vorschläge zur Neugliederung der Gemeinden erarbeitet. Angedacht seien Zusammenschlüsse von Gemeinden und die Veränderung von Gemeindegrenzen. "Werden diese Vorschläge umgesetzt, so hätten wir in Kassel 17 Gemeinden mit einer Gemeindegliederzahl von 3.200 bis 8.400 mit jeweils mindestens zwei Pfarrstellen", sagte Renner. Derzeit umfasst der Stadtkirchenkreis 31 evangelische Gemeinden.

Seniorenreferat zunächst bis Ende 2007
Ein weiterer Tagesordnungspunkt war das Seniorenreferat des Stadtkirchenkreises. Stadtdekanin Barbara Heinrich trat für die Weiterführung des Referates ein: "Die demografische Entwicklung in Kassel zeigt, dass wir das Seniorenreferat brauchen." Die Synodalen beschlossen, die Stelle im Seniorenreferat, die bis Ende des Jahres befristet ist, für ein weiteres Jahr bis Ende 2007 zu befristen. Die Diskussion um die dauerhafte Einrichtung eines Seniorenreferats müsse im Rahmen der laufenden Prioritätendiskussion geführt werden, waren sich die meisten Synodalen einig.