Stadtsynode befasste sich mit Strukturveränderungen

Kassel, 16. Oktober 2006. Die Synodalen des Evangelischen Stadtkirchenkreises Kassel beschlossen auf ihrer Oktober-Sitzung, dass die Jugendarbeit künftig in vier Regionen organisiert werde. Mit dieser Regionalisierung werde gewährleistet, dass auch in Zukunft eine flächendeckende, qualifizierte Kinder- und Jugendarbeit in den Kirchengemeinden stattfinde, so Stadtdekanin Barbara Heinrich.

Die rückläufigen Zuweisungen für Personalkosten haben diese Neuordnung nötig gemacht, so Heinrich. In der derzeitigen Struktur können nicht mehr jede Gemeinde mit einer halben oder ganzen Stelle versorgt werden, so dass dieser neue Weg eingeschlagen werde. Die Arbeit in den Regionen werde in den kommenden Monaten vorbereitet und beginne nach den Sommerferien.

Küsterstellen
Ein weiterer Tagesordnungspunkt befasste sich mit der Situation der Küster im Stadtkirchenkreis. Nach einem Synodalbeschluss im vergangenen Jahr haben nur noch Kirchengemeinden mit über 2000 Mitgliedern künftig Anspruch auf eine hauptamtliche halbe Küsterstelle. Betroffen davon sind neun Gemeinden. Die Küsterstellen würden nicht alle durch Umsetzung, Ruhestand oder Abfindungsregelungen frei, so Heinrich. Betriebsbedingte Kündigungen müssten deshalb ausgesprochen werden. Um diese sozialverträglich gestalten zu können, beschlossen die Synodalen einen Antrag an die Landessynode zu stellen. Darin werde um Unterstützung für eine sozialverträgliche Lösung beim Abbau der Küsterstellen gebeten. "Der Stadtkirchenkreis hat nicht die finanzielle Möglichkeiten dies alleine zu bewältigen", so Heinrich.

Zu Gast bei der Synodensitzung war Dr. Thies Gundlach, Geschäftsführer der EKD-Perspektivkommission zum Impulspapier "Kirche der Freiheit". In diesem Papier geht es um die Chancen und Möglichkeiten der aktive Umgestaltung und Neuausrichtung der kirchlichen Arbeit, die unter veränderten gesellschaftlichen Rahmenbedingungen nötig sind. Gundlach sagte, dass es wichtig sei, den Gestaltungsspielraum zu nutzen, um handlungsfähig zu sein. Lasse man zu viel Zeit verstreichen, werde diese Spielraum geringer und man könne später nur noch auf Herausforderungen reagieren, die kirchliche Arbeit aber nicht mehr gestalten. Gundlach betonte, dass der Stadtkirchenkreis die Herausforderungen rechtzeitig annehme und die Chancen nutze. Er machte den Synodalen Mut, den eingeschlagenen Weg weiter zu gehen.

Neugliederung der Gemeinden
Im Anschluss präsentierte Pfarrer Hermann Köhler Arbeitsergebnisse des Strukturausschusses, der Vorschläge zur Neugliederung der Gemeinden in Kassel erarbeitet. Er skizzierte, dass langfristig Zusammenschlüsse von Gemeinden und die Veränderung von Gemeindegrenzen vorgeschlagen seien. Aus derzeit 31 sollten dann 14 Kirchengemeinden werden. Bei den Empfehlungen für neue Zuschnitte der Gemeinden seien natürliche Grenzen (z.B. die Fulda), Hauptverkehrsstraßen und gewachsene Quartiere in den Blick genommen worden. Die Gemeinden sollten dann so groß sein, dass sie mindestens zwei Pfarrstellen unterhielten.