Kirche startet Werbekampagne zur Kirchenvorstandswahl
Bischof Martin Hein wies auf die Bedeutung der Kirchenvorstände hin. «Keine evangelische Gemeinde existiert ohne Vorstand», sagte er. Die Gesamtkirche baue auf den einzelnen Gemeinden auf, mithin sei Kirche eine äußerst demokratische Institution. Am 30. September müssen rund 9.000 Kirchenvorsteherinnen und -vorsteher gewählt werden, wahlberechtigt sind rund 800.000 Kirchenmitglieder.Der Kasseler Bürgermeister Thomas-Erik Junge (CDU) hob die Bedeutung der Kirche für das gesellschaftliche Leben hervor. So sei sie etwa in Kassel ein wichtiges Rückgrat für die kulturelle Arbeit. «Das Wesen des Protestantismus ist Gemeinde», betonte auch er.
Von der Kampagne, die von einer Düsseldorfer Werbeagentur gestaltet wurde, erhoffe man sich eine höhere Wahlbeteiligung als bei der Wahl vor sechs Jahren, sagte Käßmann. Damals lag die Beteiligung bei 25 Prozent. Schon dies sei, verglichen mit anderen Kirchen in Deutschland, ein sehr hohes Niveau, ergänzte Bischof Hein.
Der Erwartung der Kampagnenmitgestalterin Ulrike Jägerfeld, sie erhoffe sich eine Wahlbeteiligung 50 Prozent, mochte sich Hein allerdings nicht anschließen: «Mehr als bei der vorigen Wahl sollte es schon sein, von einer Verdoppelung wage ich aber nicht zu träumen», gab er sich zurückhaltend.(epd)
Das aktuelle Stichwort: Kirchenvorstandswahl in der EKKW
Zur Kirchenvorstandswahl in der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) am 30. September sind rund 800.000 Mitglieder in 950 Gemeinden wahlberechtigt. Wählen kann jedes Gemeindemitglied, das mindestens 16 Jahre alt ist. Gewählt werden können Mitglieder zwischen 18 Jahren und noch nicht vollendetem 70. Lebensjahr.
Die Amtszeit eines Kirchenvorstands beträgt sechs Jahre. Seine Größe schwankt je nach Gemeindegröße zwischen sechs und 18 Mitgliedern. Davon werden zwei Drittel gewählt und ein Drittel berufen. Der Kirchenvorstand leitet zusammen mit dem Pfarrer die Gemeinde. Der Vorsitzende des Gremiums wird von diesem selbst gewählt und kann ein Nicht-Theologe sein.
Der Kirchenvorstand wacht über die Verkündigung in Wort und Sakrament, gestaltet den Haushalt, wirkt bei der Besetzung von Pfarr- und anderen Stellen mit und kann Schwerpunkte in der gemeindlichen Arbeit setzen. Insgesamt sind es im Bereich der EKKW rund 9.000 Frauen und Männer, die so das kirchliche Leben vor Ort ehrenamtlich verantworten. (epd)