Brüderkirche: Giebelwand und Fenster sanierungsbedürftig

Kassel, 4. September 2007. Die Sanierung der Giebelwand und die Instandsetzung beschädigter Fenster in der Alten Brüderkirche stehen dringend an. Darauf will der Vorstand der Stiftung Alte Brüderkirche am bundesweiten Tag des offenen Denkmals, am 9. September, aufmerksam machen. In der Zeit von 12 bis 18 Uhr sind die Türen der ältesten Kirche der Kasseler Innenstadt für Besucher geöffnet.

"Da die Brüderkirche nicht regelmäßig geöffnet ist, wollen wir an diesem Tag Interessierten die Gelegenheit geben, sich in dem historischen Raum umzusehen", sagt Stadtdekanin Barbara Heinrich. Heinrich ist Vorsitzende der Stiftung Alte Brüderkirche. Die Stiftung kümmert sich um den Erhalt der Kirche. Anlässe wie der Denkmalstag und die Nacht der offenen Kirchen nutzt der Stiftungsvorstand gerne, um das Gebäude zu präsentieren, aber auch um zu zeigen, was in und um die Kirche bereits saniert wurde, welche Projekte anstehen und wo sich mögliche Geldgeber engagieren können, so Heinrich. "Ohne Spenden von Privatpersonen, Unternehmen und Institutionen kommen wir nicht aus", sagt Heinrich.

Spenden und Mieterlöse nötig für den Erhalt
Die Kirche konnte in den vergangenen Jahren dank den Spenden von Kasseler Bürgern soweit saniert werden, so dass sie für kulturelle, gesellschaftliche und private Veranstaltungen wie Ausstellungen, Vorträge, Konzerte, Empfänge oder Festlichkeiten genutzt werden kann. Zuletzt wurde im vergangenen Jahr eine neue, den Erfordernissen des alten Gemäuers entsprechende Heizung eingebaut. Der Erlös aus der Vermietung komme wiederum der Sanierung zugute. "Ein fruchtbarer Kreislauf, der weiter in Schwung gebracht werden muss", sagt Heinrich. Die Sanierung der Giebelwand und die Instandsetzung weiterer beschädigter Fenster  - einige wurden bereits restauriert - stehen jetzt dringend an. Die Erneuerung eines Fensters koste etwa 16.000 Euro, so Heinrich.

Die Alte Brüderkirche ist ein einzigartiges historisches Baudenkmal des Mittelalters, das in seiner ursprünglichen Gestalt erhalten geblieben ist. 1292 bis 1376 vom Bettelorden der Karmeliter erbaut und genutzt, wurde das Kloster während der Reformation 1526 aufgelöst. Die Kirche wurde der Altstadtgemeinde als Pfarrkirche übergeben, der sie bis zur teilweisen Zerstörung im Jahre 1943 als gottesdienstlicher Versammlungsraum diente. Nach dem Krieg wurde sie nach alten Plänen wiederhergestellt und bis 1970 als Kirchenraum genutzt, seither dient sie als Veranstaltungsraum. Der Kapitelsaal wird heute von verschiedenen orthodoxen Gemeinden für Gottesdienste genutzt.

Alte Brüderkirche, Brüderstraße, Kassel
am 9. September geöffnet von 12 bis 18 Uhr

Vermietung durch Kasseler Musiktage e.V., Telefon 988 393-0

Spendenkonto:
Alte Brüderkirche Kassel
Kontonr. 1183 913, BLZ 520 503 53