Kitas demonstrieren für bessere Bedingungen

Kassel, 22. Oktober 2008. Am Freitag, 24. Oktober bleiben viele der hessischen Kindertagesstätten geschlossen. So auch die Evangelischen Kindertagesstätten des Stadtkirchenkreises Kassel. Grund ist die Teilnahme der Erzieherinnen und Erzieher sowie Eltern und Kinder an einer hessenweiten Demonstration im Rahmen der Kampagne "Entdecker voraus!" in Wiesbaden. Für Kinder, deren Eltern berufstätig sind und keine anderweitige Versorgungsmöglichkeit haben, ist ein Notdienst eingerichtet

Die Kampagne "Entdecker voraus!" der Liga der Freien Wohlfahrtspflege in Hessen - die am 18. April startete - findet am 24. Oktober mit einer großen Demonstration in Wiesbaden ihren Abschluss. Dabei werden auch Briefe an Ministerpräsident Roland Koch überreicht werden, die während der letzten sechs Monate von Eltern und Erziehungsberechtigten ausgefüllt wurden und die Forderungen der Liga unterstützen.

"Entdecker voraus!"
Auslöser für die Kampagne "Entdecker voraus!" war und ist die Überzeugung, dass Erziehung, Bildung und Betreuung in Kindertageseinrichtungen bessere Rahmenbedingungen erfordern. Die geplante Umsetzung des Hessischen Bildungs- und Erziehungsplans (BEP) berücksichtigt nicht die derzeitigen personellen Bedingungen vieler Kindertageseineinrichtungen in Hessen.

Deshalb wird eingefordert:

  • Die bestmögliche Erziehung, Bildung und Betreuung der Kinder in den Kindertageseinrichtungen in Hessen.
  • Die Schaffung der dazu notwendigen Rahmenbedingungen in den Einrichtungen.
  • Die Schaffung verbesserter Arbeitsbedingungen für sozialpädagogische Fachkräfte.

Deshalb möchte die Kampagne der Liga

  • Eltern und Öffentlichkeit informieren, dass aus ihrer Sicht der Hessische Bildungs- und Erziehungsplan (BEP) einen möglichen Orientierungsrahmen für die Kindertageseinrichtungen in Hessen bietet;
  • verdeutlichen, dass mehr Zeit und mehr Fachpersonal erforderlich sind, um die Ansprü-che des BEP umsetzen zu können;
  • Eltern und Öffentlichkeit dafür gewinnen, sich vor Ort für bessere Rahmenbedingungen in den Kindertageseinrichtungen einzusetzen.

Die Liga der Freien Wohlfahrtspflege in Hessen
ist der Zusammenschluss der sechs hessischen Wohlfahrtsverbände:
Arbeiterwohlfahrt (Landesausschuss Hessen), der Caritasverbände der Diözesen in Hessen, der Diakonischen Werke in Hessen, des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes (PARITÄT Hessen), des Deutschen Roten Kreuzes (Landesverband Hessen) und  des Landesverbandes der jüdischen Gemeinden in Hessen.
Mit ca. 5.000 Einrichtungen und Diensten sind die Mitgliedsverbände ein bedeutender Faktor für die Menschen, für eine soziale Infrastruktur und für die Wirtschaft in Hessen.
Nahe an den Menschen und ihren Bedürfnissen wissen 150.000 hauptamtliche und 52.000 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Jugendhilfeeinrichtungen, Pflegeinrichtungen, Behinderteneinrichtungen, Werkstätten, Tagesstätten, Bildungsstätten, Beratungsstellen, in den Frühförderstellen, ambulanten Diensten und anderen Einrichtungen um die sozialen Belange und die realen Rahmenbedingungen in Hessen.
Anwaltschaftlich vertritt die Liga -  wie bei dieser Kampagne -  die Interessen der Kinder, Eltern und Mitarbeitenden in den Kindertageseinrichtungen, um eine solidarische Sozialpolitik mit zu gestalten. Dabei steht sie für über 1.500 Kindertageseinrichtungen mit insgesamt rund 100.000 Plätzen in Hessen.