Alte Torarolle der Jüdischen Gemeinde ist restauriert

Kassel, 6. November 2008. Mit Hilfe einer Spendenaktion der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Kassel (ACK) konnte die alte Torarolle der Jüdischen Gemeinde Kassel jetzt restauriert werden. Die Torarolle wird am Sonntag, 9. November, um 17 Uhr, im Rahmen einer Feierstunde - 70 Jahre nach der Reichspogromnacht – in die Synagoge in der Bremer Straße 3 eingeführt.

Ausgehend von der Gedenkplakette am Standort der ehemaligen, von den Nationalsozialisten zerstörten Synagoge in der Unteren Königsstraße (gegenüber Hauptpost) wird Rabbiner Shlomo Freyshist die Torarolle in die Synagoge tragen und in den Toraschrein einstellen.

Spendenaktion
Die aus der Vorkriegszeit stammende Torarolle wurde 1938 bei der Plünderung der Kasseler Synagoge durch die Nationalsozialisten geraubt und anschließend versteckt. Dadurch hat sie schweren Schaden erlitten und war bislang für den Gottesdienst unbrauchbar. Die ACK hatte - um die Restaurierung zu ermöglichen -  im Frühjahr eine Spendenaktion initiiert und die Kasseler Bürgerinnen und Bürger um Unterstützung gebeten.

Bisher sind nahezu 18.000 Euro eingegangen. "Die Restaurierung kostet rund 22.000 Euro, so dass wir um weitere Spenden bitten", sagt Stadtdekanin Barbara Heinrich, Vorsitzende der ACK. "Allen Spendern danken wir herzlich, denn nur mit ihrer Unterstützung ist es möglich geworden, dass die Jüdische Gemeinde 70 Jahre nach der Reichspogromnacht ihre alte Torarolle im Gottesdienst wieder verwenden kann", sagt Heinrich. Damit stehe die Torarolle auch als Zeichen der Tradition jüdischen Lebens in Kassel, so Heinrich weiter.

Spendenkonto
Evangelischer Stadtkirchenkreis Kassel
Konto Nr.: 2200201
bei der EKK Kassel
BLZ: 520 604 10
Stichwort: Torarolle