Diakoniestationen unterstützen Aktion zum Wert der Pflege

Kassel, 28. August 2009. Die Diakoniestationen der Evangelischen Kirche in Kassel gGmbH unterstützt die bundesweite diakonische Aktion "Weil wir es wert sind". Dabei geht es um eine angemessene Bezahlung der Mitarbeitenden in den Pflegeberufen.

Unterschriftenaktion
Der Pflegebereich steht vor großen Herausforderungen: 2,25 Millionen Deutsche sind derzeit täglich auf Betreuung und Unterstützung angewiesen, im Jahr 2050 werden es mehr als vier Millionen sein. Zugleich zeigen sich schon heute ein Fachkräftemangel und Nachwuchssorgen. Mit seiner aktuellen Aktion "Weil wir es wert sind" setzt sich das Diakonische Werk der Evangelischen Kirche in Deutschland bundesweit für die Zukunft der Pflege ein, u.a. mit einer digitalen Unterschriftenaktion. Mit dabei sind auch die Diakoniestationen aus Kassel. In der Diakoniestation Kassel-West in der Ahrensbergstraße 21a informieren Plakate über die Forderungen und Hintergründe, Unterschriftenlisten liegen aus. Pflegekräfte, Pflegebedürftige und die Bevölkerung sind gleichermaßen eingeladen, sich mit ihrer Stimme für die Zukunft der Pflege stark zu machen.

Angemessene Bezahlung gefordert
Kernstück der Forderungen ist eine angemessene Bezahlung der Mitarbeitenden. "Geltendes Arbeitsrecht, also auch tarifliche und kirchliche Arbeitsrechtsregelungen, muss bei der Finanzierung der Leistungen vollständig berücksichtigt werden. Deshalb fordern wir eine Anpassung der Sozialgesetzgebung", erklärt Diakonie-Präsident Klaus-Dieter Kottnik. Mit Blick auf die Herausforderungen stellt er klar:"Nur mit einer verlässlichen Finanzierung werden wir gute Pflege dauerhaft leisten können. Nur so können wir auch eine gute Ausbildung und die notwendige Qualifizierung unserer Mitarbeitenden ermöglichen und den Pflegeberuf für Fachkräfte und den Nachwuchs attraktiv gestalten." Mit der Aktion "Weil wir es wert sind" will die Diakonie erreichen, dass der Wert der Pflege anerkannt wird - ideell und finanziell.
Ziel der Aktion ist: Noch vor der Bundestagswahl sollen die Unterschriften an Bundeskanzlerin Angela Merkel und die anderen Parteivorsitzenden aller Bundestagsparteien übergeben werden. Damit will die Diakonie erreichen, dass ihre Forderungen in die Koalitionsverhandlungen aufgenommen werden.

Grundlagen für Qualität der Pflege
Eingebettet ist die Forderung nach einer angemessenen Bezahlung in ein Gesamtkonzept, wie eine zukunftsorientierte Pflege gestaltet werden sollte. Das umfasst sowohl die Finanzierung und Qualitätssicherung, als auch die wachsenden Anforderungen an das Pflegepersonal und pflegende Angehörige: Würdevolle Pflege soll unabhängig vom individuellen Einkommen geleistet werden. Personelle und finanzielle Ressourcen sollen auch durch eine Entbürokratisierung entlastet und so, zusammen mit Änderungen gesetzlicher Grundlagen, die Qualität der Pflege gewährleistet werden. Regelungen für eine angemessene Personalausstattung, stabile Rahmenbedingungen für eine adäquate Vergütung sowie innovative Ausbildungs- und Qualifizierungsangebote sollen darüber hinaus die Zufriedenheit der Mitarbeiter steigern und das Berufsfeld generell attraktiver machen. Die Einrichtungen können ihrerseits dazu beitragen, das Betriebsklima zu verbessern. Pflegende Angehörige sollen eine bessere Anerkennung und gesellschaftliche Unterstützung erfahren.

Weil wir es wert sind" ist eine gemeinsame Aktion des Diakonischen Werks der Evangelischen in Deutschland, des Deutschen Evangelischen Verbands für Altenarbeit und Pflege (DEVAP), des Diakonischen Werks Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und des Diakonischen Werks der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern.