Synode: Armut fordert Kirche und Diakonie heraus

Kassel, 22. September 2009. Die Synodalen des Evangelischen Stadtkirchenkreises Kassel beschäftigten sich in ihrer Sitzung in der vorvergangenen Woche mit dem Thema Armut in Kassel. Pfarrer Gerd Bechtel, neuer Geschäftsführer des Diakonischen Werkes Kassel, führte in das Thema ein und betonte, dass Kirche und Diakonie bei zunehmender Armut gefordert seien, Stellung zu beziehen und bestehendende Hilfsangebote weiter auszubauen.

"Armut in Deutschland ist relative Armut", sagte Bechtel. "Sie wird erlebt als Mangel an materiellen Mitteln und Mangel der Teilhabe an Chancen und Möglichkeiten, die die Gesellschaft bietet." Besonders seien Arbeitslose, Alleinerziehende und Menschen mit Migrationshintergrund von Armut betroffen. Viele sogenannte Arme würden mittels der Angebote des Diakonischen Werkes Kassel wie beispielsweise der Schuldnerberatung, der Hilfen für Wohnungslose oder der Familienhilfe unterstützt und auch in den Kirchengemeinden gebe es zahlreiche Angebote.

Landessynodale gewählt
Die Synodalen wählten außerdem drei geistliche und drei Laien zu Landessynodalen der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck für die Amtsperiode von 2010 bis 2016. Dies sind Dekanin Barbara Heinrich, Pfarrer Ralf Gebauer (Wilhelmshöhe), Pfarrer Winfried Röder (Lukaskirche), Dr. Thomas Dittmann (Brasselsberg), Dieter Fritz (Zionskirche) und Birgit Löhle (Südstadt).

In drei weitere Gremien des Stadtkirchenkreises wurden zudem folgende Personen nachgewählt: in den kirchenmusikalischen Ausschuss Pfarrer Bodo Heinemann (Brasselsberg), in den Finanzausschuss Stefan Trömer (Trinitatis-Gemeinde) und in den Jugendausschuss Till Mac Cormac.

Die Synodalen wählten Mechthild Noll (Erlöserkirche Harleshausen) in den Verbindungsausschuss zwischen dem Evangelischen Stadtkirchenkreis Kassel und den beiden in Kassel ansässigen landeskirchlichen Gemeinschaften.

Neue Nutzung von Gemeindehäusern
Weiterhin beschlossen die Synodalen den Umbau des Unterneustädter Gemeindehauses in der Hafenstraße 13. Dort soll im Frühjahr kommenden Jahres die Diakoniestation Kassel-Nord umziehen, die derzeit in der Mombachstraße 30 ihren Standort hat.
Dekan Jürgen Renner verwies in seinem Bericht neben dem Projekt Hafenstraße 13 auch auf weitere Projekte, bei denen es um neue Nutzung von Gemeindehäusern geht. Unter anderem gebe es Überlegungen, die Suchtberatung des Diakonischen Werkes im Gemeindehaus der Johanneskirche in der Frankfurter Straße zu beheimaten. Konkrete Pläne gebe es für die evangelische Kindertagesstätte der Christuskirche, die in das Gemeindehaus am Rammelsberg umsiedele, so Renner.