Lutherplatz: Sozialarbeit soll kommen

Die Wiener Künstlergruppe Wochenklausur hat jetzt über den Fortgang und die Ergebnisse des im Februar begonnen Projektes, das zur Verbesserung der Situation auf dem Lutherplatz beitragen soll, präsentiert. Das vorgelegte Konzept sieht vor, eine mobile Sozialarbeit am Platz zu etablieren. Sowohl der Evangelische Stadtkirchenkreis Kassel wie auch die Stadt Kassel haben sich bereit erklärt, das Konzept zu verwirklichen.

Stadt und Kirche ziehen an einem Strang
„Das Projekt, das wir bewusst in das Documenta-Jahr gelegt haben, reicht weit über die 100 Tage der Kunstausstellung hinaus“, sagte Stadtdekan Jürgen Renner am Dienstag vor rund 40 Gästen in der Martinskirche. Dort zeigte die Künstlergruppe einen kurzen Videofilm zum Projekt und zog Bilanz ihrer Arbeit. Manfred Reiner von der Künstlergruppe bekräftigte Renners Einschätzung: „Die mobile Sozialarbeit am Lutherplatz wird für eine dauerhafte Verbesserung der Situation am Lutherplatz sorgen.“

Verschiedene Ämter der Stadt Kassel hätten sich mit dem Konzept befasst und setzten sich für dessen Umsetzung ein, sagte Bernd Ziegler, stellvertretender Leiter der Jugendamtes Kassel. Nach der Sommerpause werde das Konzept in der Runde der Dezernenten beraten, so Ziegler weiter. Man rechne fest damit, dass das Angebot einer Sozialarbeit am Lutherplatz schon in diesem Herbst beginnen könne.

„Die mobile Sozialarbeit soll Kommunikationsstrukturen ermöglichen, Regeln am Platz etablieren und kompetente Betreuung für suchtkranke Menschen gewährleisten“, sagt Manfred Rainer, Mitglied der Künstlergruppe. Um die Umsetzung der Idee zu befördern hatten die Künstler mit rund 90 Personen – angefangen bei Mitgliedern der Lutherplatz-Szene bis hin zu Vertretern und Entscheidungsträgern in Kirche, bei der Stadt, der Polizei und in sozialen Einrichtungen - Gespräche geführt,  Unterlagen ausgewertet und den Platz genau beobachtet. Außerdem hatten die Künstler die „Gespräche am Lutherplatz“  initiiert. Dabei tauschten sich die verschiedenen Interessenvertreter über das Konzept aus und besprachen notwendige Schritte zur Verwirklichung.

Der  vierminütige Videofilm zum Projekt ist noch bis zum 26. August täglich von 9 bis 17 Uhr in der Martinskirche zu sehen.

Das Projekt der Künstlergruppe Wochenklausur ist ein Beitrag des Evangelischen Stadtkirchenkreises Kassel zum Documenta-Jahr und wird von der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck unterstützt.(02.08.2012)