Neue Glocken für die Matthäuskirche
Glaube, Liebe, Hoffnung„So etwas erlebt man nur alle 1000 Jahre“, sagte Pfarrer Dieterich Hering. So lange kann normalerweise ein Bronzegeläut in Betrieb sein. Die drei neuen Glocken, die in der Gießerei Bachert in Karlsruhe gegossen worden sind, sind dem Hohen Lied der Liebe aus dem 1. Korintherbrief, Kapitel 13, gewidmet. Daher stammen auch die Namen der Glocken: Glaube, Hoffnung und Liebe. Die größte der drei Glocken sei die Liebesglocke, so Pfarrer Hering. Gemeinsam mit den Prädikanten Stephan Meyer und Mee Yung Greiner segnete er das neue Geläut.
Bei der Segnung konnte die Glockenzier des Potsdamer Künstlers Stephan Pietryga von Nahmen in Augenschein genommen werden. Sie veranschaulicht Meilensteine der Baugeschichte der Matthäuskirche: Ein Kreuz in Form des Grundsteins aus dem 12. Jahrhundert, eine Engelsfigur als Abbild des Schlusssteins des Turmgewölbes aus dem 15. Jahrhundert und ein Regenbogen, der auf die Kirchenfenster aus dem 20. Jahrhundert verweist.
Dank an Spender
Pfarrer Hering dankte den zahlreichen Spendern herzlich. 75.000 Euro habe die Gemeinde bis jetzt gesammelt, 41.000 Euro erbrachte der Verkauf von kircheneigenen Grundstücken auf dem Langen Feld. 30.000 Euro müssten noch aufgebracht werden, um die Gesamtkosten von rund 140.000 Euro zu bestreiten. Die Gemeinde sei sich sicher, dass weitere Spenden zusammenkommen.
Die neuen Glocken werden am Sonntag, 10. Juli, um 11 Uhr in einem Festgottesdienst mit anschließendem Gemeindefest eingeweiht und dann zum ersten Mal erklingen.
Die alten Glocken
Die alten Glocken hätten einen hohen ideellen Wert für die Gemeindemitglieder, sagt Pfarrer Dietrich Hering. Deshalb soll für sie ein passender Ort gefunden werden. Zunächst werden sie auf dem benachbarten Friedhof gelagert.
Die drei alten Stahlglocken, die nach dem 2. Weltkrieg in den Turm gehängt wurden, dienten als Ersatz für die ursprünglichen Bronzeglocken, die die Gemeinde in Kriegstagen abgeben musste. Sie wurden eingeschmolzen und zu Munition verarbeitet.
Mit der Anschaffung der drei neuen Bronzeglocken soll das historische Geläut in Niederzwehren wiederhergestellt werden. Zudem hätten die drei Stahlglocken, die neben einer Bronzeglocke aus dem 16. Jahrhundert im alten Wehrturm hängen, ausgedient. Nach 60 bis 80 Jahren bestehe die Gefahr, dass der Stahl beim Anschlag reiße, sagt Wilfried König, der Glöckner der Matthäuskirche.
Die neuen Glocken wiegen 700 Kilogramm, 1,2 Tonnen und 2,2 Tonnen. (30.06.2016)