Diakonische Werke Kassel und Hofgeismar-Wolfhagen zum 1. Januar 2017 zusammengeführt
Diakonie in der Region jetzt unter einem Dach
Die Synoden des Stadtkirchenkreises Kassel, der Kirchenkreise Kaufungen, Hofgeismar und Wolfhagen hatten den Weg für die Fusion der Diakonischen Werke im vergangenen Jahr freigemacht.
Die Synodalen haben dazu eine entsprechende kirchenrechtliche Vereinbarung beschlossen. Diese regelt u.a. die rechtliche Form des Zusammenschlusses, die Finanzierung und Verwaltung und den Übergang der Arbeitsverhältnisse der Mitarbeitenden in das neue Werk.
Diakonische Arbeit in der Region stärken
Ziel der Fusion ist es, die diakonische Arbeit in Stadt und Landkreis zu stärken und alle diakonischen Arbeitsbereiche in der neuen Organisationsstruktur fortzuführen. Auch den künftig zurückgehenden kirchlichen Mitteln und den sozialpolitischen Herausforderungen trägt die Neuorganisation Rechnung. Chef des Diakonischen Werks Region Kassel ist Gerd Bechtel, vormals Geschäftsführer des Diakonischen Werks Kassel. "Mit dem Zusammenschluss machen wir deutlich, wie wichtig der evangelischen Kirche der Einsatz für die Menschen in unserer Region ist", sagt Gerd Bechtel.
Angebote werden fortgeführt
Die Diakonischen Werke in Stadt und Landkreis unterhalten zahlreiche Beratungsstellen, Treffpunkte und ambulante Hilfsangebote. Das Spektrum reicht von Familien-, Erziehungs- und Lebensberatung, ambulanten und stationären Erziehungshilfen, Jugendsozialarbeit, Schuldner- und Suchtberatung, betreutem Wohnen und Wohnungslosenhilfe, Beschäftigungs- und Qualifizierungsangeboten, Hilfen im Alter, Flüchtlingsberatung und interkultureller Arbeit bis hin zur Stadtteilarbeit. Auch der Betrieb der Bahnhofsmission in Kassel und von Tafeln im Landkreis gehören zum Portfolio. „Schon in früheren Gesprächen und punktueller Zusammenarbeit haben wir gemerkt, wie sich die Arbeit des Diakonischen Werks Kassel und des Diakonischen Werks Hofgeismar-Wolfhagen ergänzt und verstärkt", sagt Stadtdekanin Barbara Heinrich.
Mit Blick auf die Gesamtverantwortung in der Stadt und im Landkreis werden die bisherigen Angebote fortgeführt, ebenso die bestehenden Arbeitsverhältnisse. Über 200 hauptamtlich Mitarbeitende sind nun beim Diakonischen Werk Region Kassel und seinen assoziierten Organisationen beschäftigt. Außerdem engagieren sich zahlreiche Menschen ehrenamtlich.
Finanzierung
Der jährliche Gesamtetat des Diakonischen Werkes Region Kassel beträgt rund 9,5 Millionen Euro. Mehr als 1,5 Millionen davon fließen an kirchlichen Mitteln – von den Kirchenkreisen und der Landeskirche –in die diakonische Arbeit. Die Arbeit einiger Arbeitsbereiche wird durch Einnahmen von den Jugendämtern in Stadt- und Landkreis, dem Landeswohlfahrtsverband, dem Land Hessen sowie von Renten- und Pflegekassen refinanziert. Hinzu kommen Zuschüsse von Kommunen und weiterer öffentlicher Geldgeber sowie Mittel aus Stiftungen und zahlreichen Einzelspenden.
Das Stadtkirchenamt Kassel wird die Verwaltungsdienstleistungen in Kooperation mit dem Kirchenkreisamt der Kirchenkreise Hofgeismar und Wolfhagen übernehmen.
Drei Jahre Vorbereitung
Der Zusammenschluss wurde drei Jahre lang von einer Steuerungsgruppe der vier Kirchenkreise vorbereitet. Darin vertreten waren die Dekaninnen und Dekane, die Geschäftsführungen der beiden Diakonischen Werke sowie die Mitarbeitervertretungen. (09.01.2017)
Diakonisches Werk Region Kassel –
Auszug aus der Präambel der kirchenrechtlichen Vereinbarung
„Das Diakonische Werk Region Kassel steht in der Tradition der Diakonischen Werke in Hofgeismar-Wolfhagen und Kassel und setzt deren Tätigkeit fort. Seine Aufgabe ist es, diakonische Kräfte in den Kirchenkreisen zu fördern, die Kirchenkreise bei der Wahrnehmung gemeindenaher diakonischer Aufgaben zu unterstützen und die Diakonie in Politik und Öffentlichkeit der Region Kassel (Landkreis Kassel und Stadt Kassel) zu vertreten.“