Beate Hofmann als Bischöfin von Kurhessen-Waldeck gewählt

Beate Hofmann wird neue Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW). Die 55-jährige Professorin für Diakoniewissenschaft an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal/Bethel wurde am 9. Mai 2019 in Hofgeismar von den Mitgliedern der EKKW-Synode mit 78 Stimmen im zweiten Wahlgang als Nachfolgerin von Bischof Martin Hein gewählt, der Ende September in den Ruhestand tritt.

Ihre Mitbewerberin, die Herborner Pröpstin Annegret Puttkammer, hatte ihre Kandidatur zurückgezogen, nachdem sie im ersten Wahlgang 25 Stimmen erhalten hatte. Hofmann hatte hier 56 Stimmen erreicht und die erforderliche Zweidrittelmehrheit (58 Stimmen) der 86 Wahlberechtigten damit nur knapp verfehlt.

Beate Hofmann zeigt sich in einer ersten Reaktion von der Wahl überwältigt. "Sie haben mir den Schlüssel zu einer Tür zu einem neuen Lebensabschnitt anvertraut", sagte sie. Es sei zugleich ein Schlüssel für eine Schlüsselfunktion in der EKKW. "Ich werde das Amt mit Demut und Mut und mit Offenheit für Gottes Geist und seine erneuernde Kraft angehen", erklärte sie. Bei ihrer Mitbewerberin Annegret Puttkammer bedankte sich Hofmann für ein faires Miteinander bei der Bewerbung.

Nach ihrer Amtseinführung am 29. September in der Kasseler Martinskirche wolle sie viel Zeit darauf verwenden, die EKKW besser kennenzulernen, kündigte Hofmann an. Es gelte hinzuhören, wo Probleme und wo Ideen und Chancen lägen. "Die Menschen können große Ohren von mir erwarten", sagte sie. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit werde unter anderem die Begleitung des Reformprozesses in der EKKW sowie die Stärkung der Zusammenarbeit von Kirche und Diakonie sein.

Bischof Martin Hein würdigte in einer ersten Stellungnahme das überwältigende Wahlergebnis, mit dem Hofmann im zweiten Wahlgang gewählt worden sei. Dies sei Ausdruck eines großen Vertrauens, sagte er.

Unmittelbar nach der Wahl übermittelte der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung der künftigen Bischöfin der benachbarten Landeskirche herzliche Glück- und Segenswünsche. "Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit", sagte Jung. Für die Zukunft sieht Jung es als eine der größten Aufgaben an, die kirchlichen Herausforderungen durch den gesellschaftlichen Wandel "gemeinsam zu gestalten". Die Arbeit über Kirchengrenzen hinweg werde dabei weiter an Bedeutung gewinnen.

Auch der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, gratulierte der ersten Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck. Er habe Hofmann als zupackenden und zugewandten Menschen kennengelernt und freue sich auf die Zusammenarbeit in der EKD, heißt es in einer Mitteilung der EKD.

Beate Hofmann, 1963 in Bad Tölz geboren, wirkte nach Studium und Vikariat zunächst von 1993 bis 1996 als Pfarrerin in München. 1999 promovierte sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin der Universität München. 1998 bis 2003 war sie theologische Studienleiterin der Diakonie Neuendettelsau, 2003 bis 2013 Professorin für Gemeindepädagogik an der Evangelischen Hochschule Nürnberg. 2012 erfolgte ihre Habilitation, seit 2013 ist Hofmann Professorin für Diakoniewissenschaft und Diakoniemanagement an der kirchlichen Hochschule Wuppertal/Bethel. (epd/09.05.2019)