Gedenktafel für Pfarrer Paul Lieberknecht
Zur Person Paul LieberknechtAls mutiger Helfer nahm Paul Lieberknecht Vorladungen und ständige Überwachung durch die Geheimpolizei auf sich. Angesichts des politischen Drucks hatte er die Unterstützung seiner Kirche erhofft, die ihm jedoch mit Blick auf seine Ehescheidung versagt wurde. Dies führte zu einem so schweren Konflikt mit der Landeskirche, dass er 1941 das Pfarramt niederlegte und ein Jahr später resigniert aus der Kirche austrat.
Nach dem Krieg wurde sein Antrag auf Wiedereinsetzung ins Pfarramt abgelehnt. Die Verleumdung, er sei nur Nutznießer der NS-Diktatur gewesen, hat ihn an seiner Kirche verzweifeln lassen. Ende 1945 gründete er in Kassel eine Notgemeinde besonders für Christen jüdischer Herkunft. Dieser blieb er bis zu seinem Tod als Prediger und Seelsorger verbunden. Seine zweite Frau Maria, geb. Hellwig, hat ihn in seinem Engagement unterstützt und für ein ehrenvolles Andenken des Mannes gekämpft.
(05.09.2019)