Gedenken an Pogromnacht 1938
Gedenkfeier im RathausZur Gedenkfeier im Rathaus sind szenische Darbietungen und musikalische Beiträge, unter anderem auch die Uraufführung "23-Languages" von Regine Brunke geplant. Die Komposition hat ihren Ausgangspunkt im Denkmal zu Ehren der Opfer auf dem Gelände der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau, welches in 23 Sprachen die Leiden der während des Nationalsozialismus deportierten Menschen erinnert und den Holocaust für alle Zeiten anmahnt. Außerdem begleiten die Schülerinnen und Schüler der Herderschule Kassel die Veranstaltung und erinnern an Dr. Lilli Jahn, eine deutsche Ärztin jüdischen Glaubens, die dem Nationalsozialismus zum Opfer fiel.
Veranstalter sind die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit und die Stadt Kassel in Kooperation mit dem Evangelischen Stadtkirchenkreis, Katholischen Dekanat Kassel, der VHS Region Kassel, Gedenkstätte Breitenau, Deutsch-Israelische Gesellschaft, Sara-Nussbaum-Zentrum Kassel und dem Verein "Gegen Vergessen – für Demokratie".
Hintergrund:
In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 steckten die Nationalsozialisten in Deutschland hunderte Synagogen in Brand. Tausende jüdische Geschäfte wurden zerstört und Friedhöfe geschändet. Viele Juden wurden verschleppt und ermordet. Die Pogromnacht gilt als Auftakt zur systematischen Vernichtung der jüdischen Bevölkerung.
In Kassel fanden die Ausschreitungen gegen jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger bereits am 7. November, also zwei Tage früher, statt. Hier wurden in jenen Novembertagen die ersten Steine gegen Synagogen geworfen.
(06.11.2019)