Holocaust-Gedenkkonzert: "Entartete Kunst"

Das Holocaust-Gedenkkonzert, initiiert vom Evangelischen Forum Kassel, findet in diesem Jahr in Form einer Fernseh- und einer Radioübertragung im Offenen Kanal Kassel (27. Januar) und im Freien Radio Kassel (29. Januar) statt. Das Programm der Künstler*innen vom Ensemble Pia Buchert ist mit dem Titel „Entartete Musik – Musik und Rezitation mit Werken ver|rückter Künstler“ überschrieben.

Sendetermine:

Die Künstler*innen vom Ensemble Pia Buchert schreiben zu ihrem Programm:

"Entartete Musik – Musik und Rezitation mit Werken ver|rückter Künstler. Dieses Programm möchte die Zuhörer*innen in besonderer Weise emotional anzu- sprechen: Sie sollen, egal welchen Alters, etwas mitnehmen, was jeden Tag im eigenen Leben umgesetzt werden kann. Neben der Weitergabe authentischer Erfahrungen und Einzelschicksalen ist es auch Aufgabe der Kunst, das „Erinnern“ erfahrbar zu machen. Denn vor allem die Kunst besitzt die Fähigkeit, Menschen auf einer anderen als der rationalen Ebene zu erreichen.
Dies gilt besonders für die Lyrik, in der das Wesentliche nicht in jedem einzelnen Wort selbst, sondern „zwischen den Zeilen“ zu finden ist - und sich zunächst vor allem gefühlsmäßig erschließt. Ähnlich verhält es sich mit der Musik, über die Victor Hugo sagte, dass sie ausdrückt, was nicht gesagt werden kann und worüber es unmöglich ist zu schweigen.

In besonderer Weise gilt dies für Werke, die unter dem Eindruck des Holocaust entstanden sind. Darüber hin- aus haben sich Künstler zeitüberdauernd zu Trauer in all ihren Erscheinungsformen, Angst, Grauen, Leid und Tod geäußert. So stehen z.B. im Programm neben Texten von Nelly Sachs, Paul Celan, Martin Niemöller Kompositionen von Frédéric Chopin, Claude Debussy und George Gershwin.

Auch heute noch gibt es in der Welt Antisemitismus, Rassismus und Intoleranz. Daher soll die Veranstaltung nicht im „Erinnern“ verharren, sondern die individuelle Verantwortung für Gegenwart und Zukunft aufzeigen. So wird am Ende auch nicht das Erinnern stehen, sondern ein Aufruf Vaclav Havels, der die Geschichte in die Hände des Individuums legt. Mahatma Gandhi fasste es in einem einzigen Satz zusammen: „Sei du die Veränderung, die du in der Welt wünschst".

Zu einem späteren Zeitpunkt ist das Video auch auf dem Youtube-Kanal des Evangelischen Forums verfügbar: https://www.youtube.com/channel/UCXIdqMbko-MjMHoO1fRLc9A (zu einem späteren Zeitpunkt)

Mit freundlicher Unterstützung durch die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck

(20.01.2021)