Stadtsynode befasste sich mit Finanzen
Mit Einsparungen und Fundraising in die Zukunft

Fundraising, der Haushaltsplan 2022/23 sowie die freiwilligen Leistungen des Stadtkirchenkreises für das Diakonische Werk Region Kassel waren die Schwerpunkthemen der Kasseler Stadtsynode im Dezember. Die Synodalen tagten erneut digital.

Zusätzliche Mittelbeschaffung professionalisieren

Ein Projekt zur Unterstützung der Kirchengemeinden bei der Einführung von Fundraising stellten die Pfarrer Dr. Rüdiger Jungbluth und Johannes Nolte, die beide Beauftragte für Fundraising im Stadtkirchenkreis sind, vor. Zurückgehende Finanzen machten eine stärkere Professionalisierung bei der Einwerbung von zusätzlichen Mitteln nötig, sagte Dr. Rüdiger Jungbluth. Dabei gehe es nicht nur darum, Spenden einzuwerben, sondern um die Beziehungspflege zu den Spendern. Basis sei, dass die Gemeinden Fundraising als Chance zum Gemeindeaufbau verstünden. Der Stadtkirchenkreis unterbreite den Kirchengemeinden daher das Angebot fachlicher Beratung durch die Fundraiser, ergänzte Johannes Nolte. Ziel sei es, dass im kommenden Jahr alle Gemeinden eine Erstberatung erhielten.

Doppelhaushalt beschlossen

Die Stadtsynode hat außerdem den Doppelhaushalt für die Jahre 2022/2023 verabschiedet.  Das Gesamtvolumen des Doppelhaushalts betrage für das Jahr 2022 rund 23,1 Mio. Euro und für das Jahr 2023 rund 23,8 Mio. Euro, erläuterte Verwaltungsdirektor Alexander Reitz. Bis Ende 2025 müssten mindestens 270.000 Euro eingespart werden, so Reitz. Gründe für das Sparkonzept seien u.a. die geänderte Finanzzuweisung der Landeskirche, der Rückgang der Kirchensteuermittel und der anhaltende Verlust von Gemeindemitgliedern. Außerdem stünden weitere Investitionen an.

Neue Vereinbarung für die Finanzierung des Diakonischen Werkes angestrebt

Die Stadtsynodalen beschlossen weiterhin, die kirchenrechtliche Vereinbarung über die freiwilligen Leistungen des Stadtkirchenkreises zur Finanzierung des Diakonischen Werk Region Kassel zu kündigen. Sie beauftragten den Stadtkirchenkreisvorstand mit der Erarbeitung einer neuen Vereinbarung. Die Finanzierung des Diakonischen Werkes fuße auf zwei Säulen, der Diakoniezuweisung der Landeskirche und den freiwilligen Leistungen der Träger, führte Stadtdekanin Barbara Heinrich in den Tagesordnungspunkt ein. Mit der geänderten Finanzzuweisung der Landeskirche würden künftig weniger Mittel an den Stadtkirchenkreis ausgeschüttet. Die Zentrumsfunktion, die der städtische Kirchenkreis erfülle, würde bei den Geldzuweisungen nicht mehr berücksichtigt, so Heinrich. Daher müssten die freiwilligen Leistungen des Stadtkirchenkreises mit den beiden weiteren Trägern des Diakonischen Werkes - die Kirchenkreise Kaufungen und Hofgeismar-Wolfhagen - neu ausgehandelt werden. Für den Haushalt 2022 bliebe es bei den freiwilligen Zuwendungen des Stadtkirchenkreises in Höhe von rund 385.000 Euro. Im Jahr 2023 seien es 331.000 Euro. Heinrich betonte zum Abschluss, dass die angestrebte, neue Vereinbarung den zurückgehenden Finanzmitteln geschuldet sei und kein Ausdruck fehlender Wertschätzung der Arbeit des Diakonischen Werkes.

(15.12.2021)