Hilfe bekommen, Hilfe geben: EKKW zeichnet Friedenscafé aus
Die Preisverleihung fand am 5. November in Fulda statt, dem Internationalen Tag des Freiwilligenmanagements.Viel Fleiß von zahlreichen ukrainischen und deutschen Freiwilligen steckt in diesem Projekt. Gemeinsam engagieren sie sich für Frieden und setzten damit ein wichtiges Zeichen. Die Freiwilligenmanagerin der Evangelischen Kirche in Kassel, Katrin Juschka, berichtet von der Preisvergabe: „Es war still im Raum und das Publikum war sichtlich bewegt, zu hören, wie die ukrainischen Geflüchteten in der schlimmen Zeit von Krieg und Flucht erleben können: Es tut gut, ehrenamtlich tätig zu sein, und von Betroffenen zu Beteiligten an einer sinnvollen Sache zu werden.“
30 freiwillig Engagierte aus Kassel waren zur Preisverleihung nach Fulda gereist und berichteten von der herzlichen Hilfe, die sie in Kassel erhielten und die zu ihrem eigenen Projekt wurde, vom gemeinsamen Trauern und Lachen und wie ansteckend es sei, zu helfen.
Neben dem Geldgewinn gab es vor Ort einen riesigen Brotkranz für jedes Team, der in Erinnerung ruft, dass das gemeinsame Teilen ein Herzstück von Engagement ist. Das Preisgeld von 2000 Euro möchte das Team in ein Dankesfest für die Ehrenamtlichen investieren und in weitere Hilfsangebote für diejenigen, die vor dem Krieg flüchten und ein zwischenzeitliches Zuhause in Kassel suchen.
Friedenscafé an der Immanuelkirche
Das „Café Mir – Friedenscafé“ an der Immanuel Kirche im Kasseler Stadtteil Forstfeld wurde nach dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs im Frühjahr 2022 ins Leben gerufen, als sich abzeichnete, dass viele Geflüchtete nach Kassel kommen würden. Seither helfen dort russisch- und ukrainischsprachige Ehrenamtliche bei behördlichen Fragen, Spracherwerb, Arztbesuchen oder Wohnungssuche und bieten seelsorgliche und psychologische Betreuung an. Zweimal pro Woche kommen jeweils rund 70 Geflüchtete in die Immanuelkirche, von denen inzwischen viele selbst zu ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern geworden sind. Für seine vorbildliche Integrationsarbeit, für die Vernetzung in Stadtgesellschaft und Diakonie und dafür, dass Geflüchtete Selbstwirksamkeit erfahren, indem sie selbst zu Helfenden werden, erhält die Initiative den mit 2000 Euro dotierten ersten Platz. Pröpstin Wienold-Hocke sprach in ihrer Laudatio von einem „beispielgebenden und hoffnungsstiftenden“ Engagement.
(06.11.2023)