Worte mit dem Wind überbringen
Die Idee des Windtelefons stammt aus Japan: Nach dem Tod seines Cousins installierte der japanische Künstler Itaru Sasaki 2010 in seinen Garten eine nicht angeschlossene Telefonzelle, um über den Wind mit dem Verstorbenen zu sprechen. Nach dem Tsunami 2011 öffnete er den Ort für Besucherinnen und Besucher. „Kaze no denwa“, das Windtelefon, wurde zur Anlaufstelle und zum individuellen Ort des Gedenkens für Trauernde im ganzen Land. Heute gibt es weltweit über 150 Windtelefone, das zweite in Deutschland steht in Kassel. Das erste wurde in schleswig-holsteinischen Arnis vor rund vier Jahren aufgestellt.Das Windtelefon in Kassel ist ein Projekt des Kulturzentrum Schlachthof e.V. gemeinsam mit dem Museum für Sepulkralkultur und der Friedhofsverwaltung Kassel.
„Die Idee des individuellen Trauerns möchten wir um ein verbindendes Element erweitern, indem wir rund um das Windtelefon regelmäßige Kunstworkshops zu Themen wie Trauer und Verlust stattfinden lassen. Den Auftakt für das erste Quartal 2024 macht dabei die Kasseler Künstlerin und Illustratorin Aliaa Aboukhaddour, welche gemeinsam mit den Menschen aus der Nachbarschaft in monatlichen Angeboten Gedenksteine gestalten wird, die rund um das Windtelefon ausgestellt werden können“, schreibt das Kulturzentrum Schlachthof e.V. auf seiner Facebook-Seite.
(12.12.2023)