Martinskirche

Die Martinskirche (auch St. Martin) ist die größte Kirche Kassels. Sie bietet 1.400 Besuchern Platz. Mit ihren nach dem 2. Weltkrieg neu gestalteten Doppeltürmen und den kupfernen, blau-grün leuchtenden Helmen ist die Kirche schon von Ferne her deutlich zu erkennen.

St. Martin ist die Predigtstätte des Bischofs der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck und einer der beiden Dekane des Stadtkirchenkreises Kassel. Der zuständige Gemeindepfarrer hat auch einen Auftrag für Citykirchenarbeit und leitet die Kircheneintrittsstelle an St. Martin.

Die Martinskirche ist eine offene Kirche für die ganze Stadt. Viele Besucherinnen und Besucher finden hier einen Ort der Stille und des Gebets. Schulklassen erkunden hier die Geschichte ihrer Stadt, und Touristen entdecken kunsthistorisch interessante Ausstattungsstücke in einem architektonisch bedeutsamen Raum.

Besondere inhaltliche Schwerpunkte bilden thematisch orientierte, musikalisch reich ausgestaltete Gottesdienstreihen und Gottesdienste zu besonderen Ereignissen und Jubiläen. Dabei kommt dem Aspekt der Erinnerung eine herausragende Aufgabe zu. Nicht nur im alljährlichen ökumenischen Gedenkgottesdienst am 22. Oktober, dem Tag der Zerstörung der Martinskirche und der gesamten Innenstadt Kassels im Jahr 1943, wird an das Vergangene erinnert. Die innere und äußere Gestalt der Kirche selber erzählt von der wechselvollen Geschichte der Stadt und des Landes.

Die Martinskirche ist seit dem ausgehenden Mittelalter das kirchenmusikalische Zentrum der Stadt und der Region. Die 1502 gegründete Hofkapelle übernahm hier auch liturgische Aufgaben. In den 1960er Jahren begründete Klaus-Martin Ziegler den Ruf der Martinskirche als einem national und international renommierten Zentrum für Neue Musik in der Kirche.

Während die Pflege der Musik an St. Martin eine lange Tradition hat, ist die intensive Auseinandersetzung mit bildender und darstellender Kunst erst in neuerer Zeit zu einem wichtigen Thema geworden. Besonders die seit 1997 durchgeführten documenta-Begleitausstellungen der Landeskirche und des Stadtkirchenkreises haben den Dialog von Kirche und Kunst gefördert und vorangetrieben. Ein Produkt des langjährigen Zusammenwirkens von Martinskirche und Staatstheater Kassel ist die Gottesdienstreihe Inspiriert! – Theater im Gottesdienst. Mehrere Male im Jahr finden aktuelle Inszenierungen ihren Reflex in einem Gottesdienst.

Sehenswert ist das große Renaissance-Grabmal von Landgraf Philipp (1504 - 1567), das den Krieg eingemauert überstand und in den fünfziger Jahren an die nördliche Innenwand versetzt wurde. In der Fürstengruft sind der Sarkophag des Landgrafen Karl (1654 - 1730) und einige der übrigen erhaltenen Särge der landgräflichen Familie zu besichtigen (nach Voranmeldung).

Gottesdienst

Sonntag, 10 Uhr

Öffnungszeiten

täglich 9 bis 17 Uhr

Adresse Kirche

Martinskirche
Martinsplatz
34117 Kassel