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Kategorie: Gottesdienst
Termin: 09.02.2025, 11:00 Uhr
Karlskirche: Gedenkgottesdienst zur Kirchweih der Karlskirche
Beschreibung:
Gedenkgottesdienst zur Kirchweih der Karlskirche
Seit fast 50 Jahren gestalten Pfarrer Burkhard Meier, Frau Nicole Jägerfeld (née Trocquemé) und Karl-Hermann Wegner im Februar einen Gottesdienst zur Erinnerung an die Einweihung der Karlskirche am 12. Februar 1710.
Zu ihrer außergewöhnlichen, dennoch kaum bekannten Bedeutung öffnet Karl-Hermann Wegner jedes Jahr einen jeweils neuen Blick in die Kirchengeschichte. Für ihn ist Kirchengeschichte der Weg Gottes mit seiner Gemeinde in der irdischen Welt
Für den kommenden 9. Februar hat er folgende Gedanken:
Die Bezeichnung ‚Karlskirche‘ ist ein Sprachgebrauch, der erst in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts aufkam, als die ‚Ev. Oberneustädter Gemeinde‘ ab 1906 eine zweite Kirche bekommen hatte, und man nun unterscheiden musste: ‚Kreuzkirche‘ und ‚Kirche am Karlsplatz‘. Vorher war es die ‚Französische Kirche‘ der Oberneustadt oder schlicht die ‚Oberneustädter Kirche‘.
Sie ist das älteste Baudenkmal dieser Größe in Europa, das die Geschichte der Hugenotten dokumentiert, und es war das Vorbild für zahlreiche Nachfolgebauten, wie der ‚Friedrichstädter französischen Kirche‘ (später mit ‚Französischem Dom‘) in Berlin und anderen, z.B. in Schwedt, Magdeburg u. a. O. . . . In Frankreich waren nach der Widerrufung des Ediktes von Nantes (1685) alle reformierten Kirchen ausnahmslos zerstört worden. In ihrer bis zur Zerstörung 1943 erhaltenen Gliederung im Inneren repräsentierte die Karlskirche in dem Achteck in typischer Weise die Liturgie der von Jean Calvin begründete Reformation in Frankreich: mit den um den Abendmahlstisch aus Holz - im Gegensatz zu einem Altar aus Stein (am katholischen Altar wird das Mess-Opfer gefeiert, er muss daher zumindest einen Stein enthalten) - angeordneten Sitzreihen und der breiten Kanzel, die für zwei Prediger Platz während der ganzen Gottesdienstdauer bot, so wie es in der Calvinistischen Kirche Ungarns heute noch üblich ist. Eine Orgel fehlte zunächst; denn die Hugenottengemeinde sang die Psalmen ohne Begleitung. Erst die schnell wachsende deutschsprachige Gemeinde, die von Anfang an die Mitnutzung der Französischen Kirche besaß, drang dann bald auf den Orgeleinbau.
Der heute gepflegte Mythos von der ‚Aufnahme und Integration der Fremden‘ bedarf einer leichten Korrektur: für die gläubigeren Zeitgenossen des 17. Jahrhunderts war es vielmehr die barmherzige Solidarität mit den verfolgten Glaubensflüchtlingen der eigenen Konfession aus Frankreich. Denn seit den ‚Verbesserungs- Punkten‘ des Landgrafen Moritz des Gelehrten (1605) war das das reformierte Bekenntnis Calvins die offizielle Landeskonfession in Niederhessen.
Ort: |
Karlskirche Karlsplatz, 34117 Kassel |
Veranstalter: |
Ev. Kirchengemeinde Kassel-Mitte/Pfarramt Karlskir |
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